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Verein der Münzen-, Ansichtskarten- und Briefmarkenfreunde
Donaueschingen-Blumberg e.V. gegr. 1921
 

Meldung vom 20.10.2025

Verkaufsstopp beschlossen
Wegen Silber-Boom: Bundesregierung zieht Notbremse bei Sammlermünzen 

Der Silber-Boom zwingt die Politik zu einer historischen Kursänderung - und jetzt könnte es für Millionen Sammler richtig bitter werden.
54 US-Dollar oder 46 Euro – soviel kostet Mitte Oktober 2025 eine Feinunze Silber. Beide Werte bedeuten neue Allzeithochs für das weiße Metall. Damit ist Silber im Jahr 2025 bereits um sagenhafte 66 Prozent in Euro und 86 Prozent in US-Dollar gestiegen – mit diesen Zuwachsraten hatte ernsthaft kaum jemand an den Finanzmärkten gerechnet.
Nun sieht sich das Bundesfinanzministerium zum zweiten Mal in kurzer Zeit zu einer historisch einmaligen Entscheidung gezwungen: Die für den 20. November 2025 geplante 25-Euro-Silbermünze „Heilige Drei Könige“ wird nicht wie vorgesehen ausgegeben.
Ebenso wurde die Ausgabe einer 20-Euro-Gedenkprägung zur Wuppertaler Schwebebahn vertagt. In einer Mitteilung vom 15. Oktober heißt es, die Ausgabe werde „zurückgestellt, gegebenenfalls mit angepassten Parametern“.
Hinter dieser bürokratisch klingenden Formulierung verbirgt sich ein bemerkenswerter Schritt: Erstmals seit Einführung der 25-Euro-Serie im Jahr 2015 stoppt die Bundesregierung die Verbreitung einer bereits angekündigten und geprägten Sammlermünze über die Deutsche Bundesbank.
Eigentlich sollte die Weihnachtsmünze verschont werden.
Der Grund liegt im Silberpreis, der im Sommer 2025 auf über 40 Euro pro Feinunze gestiegen ist – und damit eine Situation geschaffen hat, die es so noch nie gab. 

Denn erstmals überstieg der Materialwert der Münze den offiziellen Nennwert von 25 Euro. Das ist mehr als ein kurioses Detail für Sammler: Nach Haushaltsrecht darf der Bund keine Münzen ausgeben, deren Herstellungskosten über dem Nennwert liegen.
Ursprünglich war die aktuelle 25-Euro-Münze jedoch verschont geblieben: „Das für die Herstellung der 25-Euro-Münzen erforderliche Silber wurde wegen der für die Münzprägung erforderlichen Vorlaufzeiten noch zu einem günstigeren Preis erworben“, erklärte eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums im Juli 2025 bei FOCUS online: „Produktionstechnisch sind daher für 2025 keine negativen Auswirkungen zu erwarten.“
Kaum vorstellbar, dass Bundesbank Silber unter Weltmarktpreis ausgibt.
Diese Einschätzung ist offenbar nun überholt – und die Entscheidung ist wenig überraschend. Der Materialwert der Münzen liegt aktuell (16. Oktober 2025) bei 24,70 Euro für die bisherigen 20-Euro-Münzen (Feingewicht: 16,65 Gramm) und bei 32,50 Euro für die bisherige 25-Euro-Münze (Feingewicht: 22 Gramm).
Es wäre wohl kaum vorstellbar, dass die Bundesbank künftig Silber unter dem Weltmarktpreis ausgeben würde – ansonsten wäre es in Anbetracht des sicheren Gewinns wohl zu tumultartigen Szenen gekommen. 

Bereits in den vergangenen Jahren haben sich insbesondere bei der Ausgabe der traditionellen Weihnachtsmünzen lange Schlangen vor den Bundesbank-Schaltern gebildet.

Vom Prestigeprojekt zur Zwangspause: Wie es so weit kommen konnte.
Die 25-Euro-Silbermünze war ursprünglich ein Prestigeprojekt. Als sie 2015 anlässlich von „25 Jahren Deutsche Einheit“ eingeführt wurde, galt sie als Premium-Ergänzung zu den klassischen 20-Euro-Sammlermünzen. Die Idee: eine edle Münze aus reinem Feinsilber (999/1000), 22 Gramm schwer, mit hohem Sammlerwert und zugleich offizielles Zahlungsmittel.
Die Serie wurde zu einem festen Bestandteil des deutschen Münzprogramms, beliebt bei Sammlern und als Geschenkidee gerade zu Weihnachten.
Doch mit dem rasanten Preisanstieg am Edelmetallmarkt hat sich das Konzept überholt. Während der Silberpreis noch 2020 bei rund 20 Euro pro Feinunze lag, kletterte er bis Mitte 2025 auf neue Rekordhöhen von mehr als 35 Euro und liegt inzwischen weit über der 40-Euro-Marke.
Bereits im Juli hatte die Bundesbank in einer Stellungnahme gewarnt, dass die Ausgabe künftiger Münzen „aus haushaltsrechtlichen Gründen nicht mehr möglich“ sei, sollte der Materialwert den Nennwert übersteigen. Das Finanzministerium reagierte zunächst beschwichtigend: Man beobachte die Lage und prüfe Anpassungen. Doch intern war offenbar klar, dass die Spielräume gering sind.
Als der Silberpreis immer weiter stieg, folgte im September die große Überraschung: Statt 20-Euro-Münzen würden künftig 25-Euro-Münzen ausgegeben, die früheren 25er würden mit einem Nennwert von 35 Euro fortgeführt. Unter „Nennwert“ verstehen Münzensammler die Euro-Zahl, die auf den Münzen aufgeprägt ist. Sie entspricht nicht zwangsläufig dem Materialwert, sondern dem Betrag, für den man mit dieser Münze an der Supermarktkasse einkaufen könnte.

Eine historische Ausnahmesituation
Der nun verhängte Ausgabestopp ist eine Zäsur in der deutschen Münzgeschichte. Noch nie zuvor musste eine angekündigte Gedenkmünze aus wirtschaftlichen Gründen gestoppt werden. Selbst in den 1980er- oder 2010er-Jahren, als Edelmetallpreise stark schwankten, wurden Nominalwerte oder Legierungen rechtzeitig angepasst. Diesmal kam die Preisexplosion zu plötzlich – und zu heftig.
Und es drohen neue Probleme: Die Materialwerte bewegen sich bedrohlich nah an die künftigen Nennwerte von 25 beziehungsweise 35 Euro heran - womöglich ist hier also noch nicht das letzte Wort gesprochen.
Der Fall zeigt, wie massiv die Silberrallye des Jahres 2025 den Markt auf den Kopf gestellt hat. Während Anleger über Rekordgewinne jubeln, bringt der hohe Kurs den Staat an seine Grenzen: Eine Münze, die offiziell 25 Euro wert ist, darf nicht mehr ausgegeben werden, weil allein das Metall teurer ist. Auch für Sammler ist die Situation einzigartig – und ärgerlich. Händler berichten von stark steigenden Preisen für ältere 25-Euro-Ausgaben, die noch in Feinsilber geprägt wurden. Und vorerst wird in vielen Kollektionen eine Lücke bestehen.
Wie es weitergehen könnte: Reduktion, Reform oder das Ende der Serie?
Offiziell hält sich das Finanzministerium bedeckt. Die Formulierung „gegebenenfalls mit angepassten Parametern“ lässt bewusst alle Optionen offen. Dahinter verbergen sich mehrere Szenarien, die derzeit geprüft werden dürften:

    Reduktion des Silbergehalts oder des Gewichts: Wie schon bei den 10-Euro-Münzen im Jahr 2011 könnte der Feingehalt gesenkt werden – etwa von 999/1000 auf 625/1000 Silber. So ließe sich der Materialwert deutlich senken, ohne das Design oder den Nennwert zu verändern.
Erhöhung des Nennwerts: Eine zweite Möglichkeit wäre die Einführung einer neuen Nominalstufe, etwa einer 30-Euro- oder 35-Euro-Münze. Das wäre rechtlich möglich, politisch aber schwer vermittelbar.
Alternative Materialien: Theoretisch wäre auch eine Umstellung auf Kupfernickel oder eine Bimetall-Konstruktion denkbar – doch das würde die Münze ihres Edelmetallcharakters berauben und wäre sammlerisch kaum akzeptabel.
Komplettes Aussetzen der Serie: Sollte der Silberpreis auf dem derzeitigen Niveau bleiben oder weiter steigen, könnte das BMF die 25-Euro-Serie vorzeitig beenden und bereits geprägte Münzen einschmelzen. In der Prägestatistik wird eine Menge von 481.000 Stück geprägten Münzen ausgewiesen, die offenbar schon in Tresoren schlummern und eigentlich bereit für die Auslieferung waren. Dass diese Münzen eingeschmolzen werden, wäre das wohl radikalste - aber ein nicht unwahrscheinliches - Szenario.
Symbol für den Edelmetall-Boom
Der Fall deutschen Silbermünzen ist mehr als ein numismatisches Detail für Münzverrückte – er ist ein Gradmesser für die dramatische Entwicklung an den Edelmetallmärkten. Silber hat sich innerhalb weniger Jahre vom unterschätzten Nebenmetall zum strategischen Rohstoff entwickelt, getrieben durch industrielle Nachfrage, Inflationsängste und geopolitische Unsicherheiten.
Dass ausgerechnet der Staat, der seit Jahrhunderten Münzen prägt, nun am Materialwert verzweifelt und in kürzester Zeit gleich zweimal seine Prägepolitik anpassen musste, zeigt eindrucksvoll, wie weit die Preisexplosion fortgeschritten ist. Die 25-Euro-Silbermünze ist damit das erste prominente Opfer der Silberrallye 2025– und könnte rückblickend als Wendepunkt gelten, an dem auch die Politik den wirtschaftlichen Realitäten des Edelmetallmarkts Tribut zollen musste.

FOCUS

Meldung vom 13.09.2025

Münzen über Nennwert

Weil Silber immer teurer wird - Bundesregierung trifft historische Entscheidung 

Silbermünzen unter dem Materialwert kaufen? Diese Vorstellung war zu schön, und wahr zu sein - deshalb kommt es nun zu einer überraschenden Änderung.
Der Silberpreis steigt und steigt – und mit ihm die realistische Möglichkeit, dass deutsche Gedenkmünzen aus Silber bald teurer sind als der aufgeprägte Wert. Mit anderen Worten: Eine Silbermünze für 25 Euro bei der Bundesbank tauschen und für 27 Euro weiterverkaufen? Diese Vorstellung war zu schön, und wahr zu sein. Und jetzt hat die Bundesregierung entschieden.

Silberpreis über Nominalwert
Bereits im Sommer hatte FOCUS online berichtet, dass der hohe Silberpreis zunehmend zum Problem für Münzensammler wird. Konkret stand im Raum, dass der Materialwert der beliebten Sammlermünzen zu 20 Euro aus Sterlingsilber und zu 25 Euro aus Feinsilber bald den aufprägten Nennwert übersteigen könnte (dies ist der Wert, für den man theoretisch mit den Münzen an der Supermarktkasse einkaufen könnte).
Damit wäre die bisherige Praxis, diese Münzen zum Nominalwert an Sammler auszugeben, kaum noch tragfähig gewesen. Mehrere Alternativen wurden diskutiert, beispielsweise eine Reduktion des Gewichts oder Edelmetallgehalts oder alternativ eine Erhöhung des Nennwertes. Doch auch eine Abschaffung der Silbermünzen wäre nicht ausgeschlossen gewesen, so hat beispielsweise Österreich vor einigen Jahren seine 5-Euro-Münzen aus Silber durch Kupfer-Nachfolger ersetzt.
So hat die Regierung entschieden
Das Bundesfinanzministerium hat nun reagiert und im Münz-Jahresprogramm 2026 eine Anpassung beschlossen. Ziel ist es, das Missverhältnis zwischen Nennwert und Edelmetallwert zu korrigieren und die Ausgabe von Silbermünzen langfristig zu sichern.

Ab dem kommenden Jahr werden die Werte der deutschen Euro-Silbermünzen angehoben:

  1. Die bisherigen 20-Euro-Münzen aus Sterlingsilber (925/1000) werden künftig als 25-Euro-Münzen ausgegeben.
  2. Die 25-Euro-Münze aus Feinsilber (999/1000) wird durch eine 35-Euro-Münze ersetzt.

Die erste Ausgabe nach dem neuen Modell ist für März 2026 vorgesehen: Eine 25-Euro-Münze zu Ehren von Elisabeth Schwarzhaupt, der ersten Bundesministerin der Bundesrepublik Deutschland.

Besser, als Silber zu strecken oder zu ersetzen
Die Anpassung ist nicht nur eine formale Änderung, sondern auch ein Signal an Sammler. Statt den Silbergehalt zu reduzieren oder komplett auf alternative Metalle wie Kupfernickel auszuweichen, setzt die Bundesregierung weiterhin auf Edelmetall. Damit bleibt die hohe Wertigkeit der Münzen erhalten. Der Schritt hat dennoch historische Ausmaße, denn eigentlich sind die „Nominale“ (so werden die aufgeprägten Nennwerte in der Fachsprache genannt) praktisch unantastbar und haben einen hohen Wiedererkennungswert unter Sammlern.

Experten sehen den Schritt dennoch positiv: Eine reine „Abkehr vom Silber“ hätte die Sammlermünzen in den Augen vieler Anleger entwertet. Auch eine geringere Feinheit oder ein reduziertes Gewicht wären ein Bruch mit der bisherigen Qualitätstradition gewesen. Allerdings werden sich die Münzensammler an Deutschland, die bisher fast ausschließlich mit „runden“ Nominalen konfrontiert waren, erst an das neue System gewöhnen müssen: 25 Euro wird künftig die Standardgröße im deutschen Sammlermünzprogramm, 35 Euro die Ausnahme für die besonders hochwertigen Feinsilberausgaben. Ob dies langfristig genügt, hängt allerdings von der weiteren Entwicklung des Silberpreises ab.

Historische Aufwärtsbewegung Gold und Silber
Im August 2025 stieg der Goldpreis in Deutschland noch einmal deutlich an und erreichte mit 2950,59 Euro pro Feinunze seinen bisherigen Höchststand. Der Durchschnittspreis lag bei etwa 2891 Euro, womit dieser Monat zur siebten Preisrekordperiode des Jahres wurde. Im September 2025 setzte sich die Rallye fort: Der Goldkurs überschritt erstmals die Schwelle von 3000 Euro, mit einem Höchstwert von 3095,10 Euro pro Feinunze am 9. September. Damit wurde ein neues Allzeithoch in Euro erzielt, das den bisherigen Rekord deutlich übertraf.
Auch Silber verzeichnete spürbare Zuwächse. In Deutschland notierte der Preis am 3. September 2025 mit circa 35,20 Euro pro Feinunze auf dem höchsten Stand des Jahres. Im Monatsverlauf September schwankte der Silberkurs im Bereich um 35 Euro, gegenüber einem niedrigeren Augustniveau zwischen etwa 32 und 34 Euro.

Dieser Beitrag stammt aus dem EXPERTS Circle – einem Netzwerk ausgewählter Fachleute mit fundiertem Wissen und langjähriger Erfahrung. Die Inhalte basieren auf individuellen Einschätzungen und orientieren sich am aktuellen Stand von Wissenschaft und Praxis.

FOCUS online

Meldung vom 09.07.2025

Bulgarien bekommt Euro

Bulgarien tritt als 21. Land der Währungsunion der Euro-Zone bei. Die EU-Finanzminister verabschiedeten bei ihrem Treffen in Brüssel die entsprechenden Gesetzestexte, wie der europäische Rat mitteilte. Das südosteuropäische Land kann somit zum 1. Januar 2026 den Euro einführen. Den Angaben zufolge wurde der Wechselkurs zwischen dem Euro und dem bulgarischen Lew auf 1,95583 Lew für einen Euro festgelegt

APP


Meldung vom 23.05.2025

Kartenzahlung übertrumpft das Bargeld

Bei den Verbrauchern setzt sich an der Kasse eine Zahlungsmethode durch

"Mit Karte bitte". Die Debitkarte wird beim Bezahlen zunehmend zum Standard und hat laut einer Umfrage das Bargeld als meistgenutztes Zahlungsmitte in Europa abgelöst: 40 Prozent der Befragten zahlen demnach am liebsten mit Debitkarte, wie es in einer stichprobenartigen Erhebung im Auftrag des Beratungsunternehmens Strategy& heißt. 23 Prozent halten an Scheinen und Münzen fest und bezahlen ihre Einkäufe und Dienstleistungen am liebsten in bar. Auch der Gebrauch von Kreditkarten nimmt zu: 22 Prozent präferieren die monatliche Abrechnung. Bezahl-Apps hingegen sind noch wenig populär: Lediglich 14 Prozent benutzen am liebsten eine App zum Bezahlen. In Deutschland ist die Vorliebe  für Scheine und Münzen besonders zurückgegangen: Bevorzugte 2022 mehr als die Hälfte der Befragten das Bezahlen mit Scheinen und Münzen, sind es laut der aktuellen Umfrage noch 35 Prozent.

dpa